Mobiveranstaltung für die Proteste gegen den AFD-Parteitag in Hannover 01.-02.12.2017

Ort: HavannaAcht

Datum und Uhrzeit: Sonntag, 26.11.2017, 21:00 Uhr

Die AfD lädt zum ersten Bundesparteitag nach dem Einzug in den Bundestag nach Hannover. Am 2. und 3. Dezember soll dieser stattfinden. Lasst uns die Rassist*innen und Sexist*innen der AfD nicht ungestört ihre menschenverachtende Politik planen.
Wir informieren über die geplanten Gegenproteste am 1. und 2. Dezember und planen eine gemeinsame Anreise aus Marburg.

Treffpunkt zur gemeinsame Zuganreise aus Marburg:
Freitag, 1. Dezember 12:00 Uhr am Hauptbahnhof.

Es gibt eine Schlafplatzbörse, über die Übernachtungsplätze vermittelt werden können.

Wir freuen uns auf euer Kommen!
Lisa:2 und OAT Marburg

Gegen die autoritäre Formierung der Gesellschaft
Antifaschistisch. Feministisch. Linksradikal.

Aufruf zur Vorabenddemo am 1.Dezember

Wir rufen dazu auf mit uns am 01. Dezember gegen die autoritäre Formierung dieser Gesellschaft auf die Straße zu gehen und am 02. Dezember die Politik der AfD anzugreifen!
Getrieben von der großen Koalition aus CDU und SPD ist in den letzten Jahren offener Autoritarismus wieder salonfähig geworden. Die rassistische Verhandlung von Migrationsbewegungen nach Europa in der deutschen Öffentlichkeit. Die Abschaffung des Streikrechts durch das, unter dem Beifall der Gewerkschaften verabschiedete, Tarifeinheitsgesetz. Die rechtswidrige Aushebelung von Grundrechten während des G20 Gipfels in Hamburg unter Aufsicht eines rot-grünen Senats. Sowie die anschließende mediale Inszenierung einer geschlossenen „Volksfront“ gegen „Linksextremismus“ zur Legitimation staatlicher Repression. Die zunehmend repressive nationalstaatliche Bevölkerungspolitik mit ihrem besonders gewaltförmigen Herrschafts- und Verwertungsanspruch gegenüber Frauen*. Oder die tödliche Gewalt der deutschen Außenpolitik zwischen Grenzregimen und Expansion sind neben vielem Anderen Ausdruck der aktuellen autoritären Zuspitzung.
Die AfD und ihr Parteitag sind Symbol und Symptom, ihr Erfolg aber ebenso Produkt jener mehrheitsfähigen Verhältnisse, die von diesem Staat und seinen Fans zu verantworten sind und derzeit noch von Union und SPD verwaltet werden. Wir nehmen daher den Parteitag der AfD zum Anlass, gegen diese Verhältnisse aufzubegehren.
Wir wollen die Einschränkung von Politik auf einen mörderisch autoritären Neoliberalismus nicht unwidersprochen lassen!
Die Wahl zwischen einem Kapitalismus wahlweise völkisch-nationalistischer oder transnational-bürokratischer Prägung ist keine. Die Idee von „Alternativlosigkeit“ ist immer schon Ausdruck autoritärer Herrschaft und nie Notwendigkeit.
Die autoritäre Formierung von Herrschaft gilt es zu bekämpfen. „Wer vom Kapitalismus nicht reden will, soll von der AfD schweigen!“, ist maßgeblich für unsere politische Praxis. Wir wenden uns gegen alle, die die gegenwärtigen Verhältnisse verantworten, deren Aufrechterhaltung und kontinuierliche Verschlimmerung verwalten und vorantreiben.
Durch ein konsequentes und unversöhnliches Vorgehen gegen die Faschist*innen von der AfD und ihre Freund*innen. Durch die Aufklärung über die Legitimationslügen von CDU und Co. und der Vermittlung von Wissen und Erfahrungen (einer besseren Alternative für alle) um diese zu durchschauen. Und durch den Aufbau von Organisationen und Strukturen die der autoritären Formierung etwas entgegensetzen können.

Weil wir keine Angst haben, gegen diese Zustände zu kämpfen und weil wir nicht weiter in einer Welt leben wollen, in der menschliches Handeln von der Angst im Elend zu verrecken getrieben wird, gilt auch weiterhin: kein Frieden mit Mördern, kein Frieden diesen Zuständen!

http://keineangst.blogsport.eu/

Solidarität mit Kristina Hänel

Aufruf des Autonomen Queer-Feministischen Frauenreferat im AStA der JLU Gießen:

“Vor dem Gießener Landgericht wird am 24.11.2017 ein Strafverfahren gegen die Allgemeinmedizinerin Kristina Hänel verhandelt. Der Vorwurf: Werben für den Schwangerschaftsabbruch, strafbar nach § 219a StGB. Die Ärztin hatte auf der Praxishomepage angegeben, neben anderen medizinischen Leistungen auch Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen und Informationen zu dem Thema verlinkt. Parallel dazu wird es vor dem Landgericht eine Kundgebung geben.

Wir freuen uns über die große Aufmerksamkeit, die das Thema Schwangerschaftsabbruch gerade bekommt: Die Petition “Informationsrecht für Frauen zum Schwangerschaftabbruch” (https://www.change.org/p/deutscher-bundestag-informationsre…?) geht nach wie vor steil, viele Medien – wie heute die taz (https://www.facebook.com/taz.kommune/photos/a.207013419357734.51100.171844246207985/1613286302063765/) – greifen die Thematik prominent auf. Deutlich wird: der gesellschaftliche Rückhalt für #prochoice ist groß!

Also: Am Freitag auf nach Gießen!

Wir fordern einen Freispruch für Kristina Hänel und außerdem die Abschaffung aller Anti-Abtreibungsgesetze. Menschen die schwanger werden können, müssen das uneingeschränkte Recht haben, über ihren Körper selbst zu bestimmen.”

Wir zeigen uns mit Kristina Hänel solidarisch und fahren gemeinsam nach Gießen.:

Öffentlicher Zugtreffpunkt zur Kundgebung (Beginn 08:30 Uhr):

Freitag, 24.11: 07:20 Uhr Marburg Hauptbahnhof.

Verbindung für Menschen, die den Prozess begleiten wollen (Beginn 10:00 Uhr):

Ab: 08:49 Uhr Marburg Hbf Gleis 4

An: 09:15 Gießen Oswaldsgarten

Dort in den Bus 12 Richtung Sandfeldschule (Bussteig 1) einsteigen und bis zur Station Landgericht fahren. Ankunft 09:32 Uhr.

Um 17 Uhr gibt es dann noch eine Demonstration des Bündnis für körperliche Selbstbestimmung Frankfurt vor der pro familia Zentrale in Frankfurt am Main.

 

 

Solidarität mit „unserer Villa“!

Wir, das Offene Antifa Treffen Marburg solidarisieren uns mit der Besetzung der Villa Rühl in Kassel. Jede Stadt – nein jede Straße! – braucht eine Villa für alle! Überall führen Gentrifizierung und Repression dazu, dass linke und emanzipatorische Freiräume verschwinden. Doch Utopien und Träume brauchen Freiräume.

Wir brauchen Orte der Politisierung, Orte der Solidarität und des Austausches. Räume, wo sich Menschen der alltäglichen Diskriminierung, dem kapitalistischen Leistungsdruck und halt einfach der Gesamtscheisze entziehen können, sich davon erholen können, und ihr Leben frei gestalten können. Wir brauchen Strukturen, in denen sich Menschen linkspolitisch organisieren können.

Als antifaschistische Gruppe sehen wir dies als Teil dessen, woran auch wir arbeiten, weil hier dieser beschissenen Gesellschaft mit ihren faschistoiden Elementen der Raum genommen wird um ihn für etwas Besseres, etwas Schöneres und etwas Emanzipatorisches zu nutzen. Das Schaffen von Freiräumen ist aktiver Antifaschismus.

Friede unseren Villen, Krieg eurem Leerstand!

An alle Marburger*Innen: Fahrt alle nach Kassel, Support your regional Squat!

https://villakassel.wordpress.com/

Pulse of Europe – Ohne Kritik kein Fortschritt!

Die Bewegung „Pulse of Europe“, die seit einem halben Jahr europaweit hunderte Menschen auf öffentliche Plätze bringt, hat inzwischen auch ihren Weg nach Marburg gefunden. Anlass für „Pulse of Europe” ist der Aufstieg zahlreicher EU-feindlicher rechter Parteien. „Pulse of Europe” positioniert sich klar pro-europäisch und setzt sich für das Fortbestehen der Europäischen Union in ihrer jetzigen Form ein.

Als linke Gruppe finden wir es grundsätzlich gut, wenn Bürger*innen sich gegen „nationalistische Tendenzen“1 und für Grundrechte aussprechen2. Trotzdem wollen wir an dieser Stelle Kritik üben.

Obwohl sich „Pulse of Europe” gegen Nationalismus stellt, sieht sich die Bewegung ausdrücklich nicht als anti-rechts Bewegung. Weiterhin will sie sich nicht von der rechtspopulistischen rassistischen PEDIGA-Bewegung distanzieren und sie nicht „verteufeln“3.

Die unkritische Erwähnung von „regionaler, nationaler und europäischer Identität“4, zwischen der sich niemand entscheiden brauche, ist ebenfalls fragwürdig. Schliesslich sind es genau diese konsturierten Kategorien, die von Rechtspopulist*innen genutzt werden, um Stimmung gegen „die Anderen“ zu machen. Der Gedanke einer europäischen Identität ist anschlußfähig an den rechten Gedanken vom „weißen christlichen Abendland”.

Ein roter Faden im Programm von „Pulse of Europe” sind die Grundrechte, die jeder*r Euopäer*in geniesst. Vor allem Reisefreiheit und offene Grenzen innerhalb Europas werden immer wieder gelobt. Dass diese Privilegien nicht für alle gelten, findet keine Erwähnung. Im Jahr 2016 starben mindestens 5.022 Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren und Schutz in Europa zu suchen5. Wer die Europäische Union (zu Recht) für die Durchsetzung bürgerlicher Grundrechte und die Garantie von Reisefreiheit lobt, darf nicht ignorieren, dass die selbe EU durch ihre Abschottungspolitik jene Toten im Mittelmeer mit zu verantworten hat.

Auch an den Orten der Demonstrationen lässt sich erkennen, dass „Pulse of Europe” ein sehr deutsches Phänomen ist6. Die starke deutsche Exportwirtschaft mit ihren Niedriglöhnen ermöglicht es der BRD, die EU wirtschaftlich und auch politisch zu dominieren. Darum ist der Erhalt des status quo aus deutscher Perspektive durchaus erstrebenswert.
Die berechtigte Kritik an diesen Zuständen wird in anderen Ländern von rechten Parteien aufgegriffen und populistisch
entstellt.

Ein weiteres Problem bei „Pulse of Europe” ist die Tatsache, dass keine Kritik an der EU zugelassen wird. Eine emanzipatorische Einrichtung der Welt muss über die Vorstellung der EU hinausgehen. Darum unterscheidet sich eine linke EU-Kritik auch grundsätzlich von der rechten Vorstellung eines „Europas der Vaterländer”.

Unserer Meinung nach reicht es nicht aus, Menschenrechte lediglich für sich selbst zu verteidigen, sie müssen auch für und mit Anderen erkämpft werden. Wir fordern von „Pulse of Europe” eine klare Abgrenzung zu rechten Parteien und Bewegungen, sowie eine Stellungnahme zur Geflüchtetenpolitik der EU.

Momentan ist „Pulse of Europe” wegen den genannten Punkten für uns nicht unterstützenswert.

OAT-Marburg

Quellen:
1. http://pulseofeurope.eu/
2. http://pulseofeurope.eu/doe-10-grundthesen-des-pulse-of-eu…/
3. http://www.hertz879.de/podcast/pulse-of-europe-bielefeld/
4. http://pulseofeurope.eu/doe-10-grundthesen-des-pulse-of-eu…/
5. https://www.proasyl.de/…/2016-das-toedlichste-jahr-in-der-…/
6. http://pulseofeurope.eu/poe-staedte/

Dancen gegen Dresden

Was ist das für 1 Dresden?

Dresden ist laut Statistiken der RAA Sachsen e.V., der regionalen Opferberatung für Betroffene, rechts-motivierter Gewalt, die Stadt mit den häufigsten rassistischen Vorfällen in ganz Deutschland. Im Jahr 2015 kam es zu 116 verzeichneten Angriffen. Im Vergleich in ganz Mecklenburg Vorpommern waren es 130 Angriffe. Jedoch leugnen Politiker*innen der Stadt einen Zusammenhang der Angriffe mit Fremdenhass oder aktiven Neonazistrukturen. Auch ist Dresden die einzige Stadt deutschlandweit, ohne langzeitig wirksamen Protest gegen die PEGIDA- Demonstrationen.

Oma, Opa und Hans Peter

Seid über einem Jahrzehnt finden am 13. Februar Europas größter Neonaziaufmarsch statt. Anlass dafür ist die Bombardierung Dresdens seitens der Alliierten 1945. Die heutige Rechte übernimmt in ihrer Argumentation goebblische Propaganda, welche einen Opfermythos der Deutschen kultiviert.

Mehrere Tausend Faschist*innen gedenken der vermeidlich unschuldigen Stadt. Mit Aussagen wie „ Bombenholocaust über Dresden“ & „Nie wieder Bombenterror“ in Reden und auf Transparenten, wird aktiver Geschichtsrevisionismus betrieben und Nazideutschland verharmlost. Das Ausblenden der eigenen Täterperspektive, sowie Täter-Opfer-Umkehrung prägt den deutsche Gedenkkult.

Seid 2009 existieren organisierte Gegenprotest, welche es seid 2010 schaffen den Naziaufmarsch die Straße zu verweigern. Trotzdem werden Antifaschistische Strukturen in Dresden aktiv behindert und kriminalisiert. Gegendemonstrant*innen müssen sich mit starker Repression in Form von körperlicher und mentaler Gewalt, Durchsuchungen und Verhaftungen auseinandersetzen.

Darum ist es 2017 um so wichtiger antifaschistische Strukturen zu unterstützen und zu stärken.
Kommt zum Vortrag, kommt zur Party, kommt nach Dresden! ‚

Keine Tränen für Deutsche Täter*innen –
Gegen Opfermythen, gegen Neonazis und gegen PEGIDA!

 

Wer wir sind und was wir wollen

Wir sind ein bunter Haufen linker Menschen, die Bock haben sich antifaschistisch zu engagieren.
Als Gruppe existieren wir bereits seit über einem Jahr. Obwohl es bereits Antifa-Gruppen in Marburg gibt, die gute Arbeit leisten, war es uns ein Anliegen, als Offenes Antifa Treffen in Erscheinung zu treten. Antifa Arbeit bringt häufig die Notwendigkeit für geschlossene Strukturen mit sich. Das ist zwar nötig, um sich vor staatlicher und außerstaatlicher Repressionen zu schützen, doch versuchen wir das Aufkommen geschlossener Strukturen zu Umgehen, da sie (offensichtlich) ausschließenden Charakter haben. Wir versuchen stattdessen unsere Gruppe für alle Interessierten offen und zugänglich zu halten. Dabei wollen wir so hierachiefrei und basisdemokratisch wie möglich agieren.
In Zeiten in denen nationalististische Bewegungen und/oder Parteien immer mehr Zulauf erfahren und rechte Rhetorik salonfähig wird, ist es von entscheidender Bedeutung sich zu organisieren und gemeinsam dagegen vorzugehen!

Offenes Plenum ist jeden Sonntag um 18:00 im Havanna8 (Lahntor 2)

Dieser Text entstand zu Beginn des Offenen Antifa Treffens. Ein aktualisiertes, ausführlicheres Selbstverständnis ist in Arbeit und wird in naher Zukunft veröffentlicht.